Donnerstag, 29. September 2016

Luna, Barbie und Ken


Originalvideo


Luna ist auf der Suche nach Feminismus und der Antwort, ob  Aussehen ihr mal im Wege stand bzw. welchen Einfluß Barbie auf sie hatte. Dazu schlägt sie die Standard-Definition auf Wikipedia nach, der verlässlichsten Quelle...

"Frauen müssen immer schön sein..." 
Das "müssen" Männer auch. Eine kurze Google-Suche mit den Suchbegriffen "men objectified", die Youtube-Suche nach "Gold Digger"  oder  dieses Social Experiment schafft hier schnell einen neuen Wissensstand. Vielleicht liegt es auch eher daran, dass Männer (von Frauen) tendenziell meist nach ihrem Status bewertet werden und Frauen eher nach ihrem Aussehen.
Nichts muss man. Es gibt meines Wissens keine konkrete Anweisung, einem Ideal zu entsprechen. Viel mehr interpretiert man das, was man sieht als Aufforderung.

"Wenn ich sehe, wie Mädchen auf Youtube diese Mauern hochziehen wollen, die wir versuchen, seit den 60ern einzureissen. Diese Mädels machen dann Videos über mädchentypische Themen... und prügeln das den kleinen Mädchen in deren Köpfe." 
Mädchen dürfen Videos drehen, worüber sie auch immer Lust haben, auch wenn es nicht allen gefällt. Das tut sie auch und erwartet das selbe von anderen. Vielleicht Doppelstandard? Sie retweetet jedenfalls fleißig und gerne Beauty-Posts von @mrsbellala, mit ganz typischen Mädchenthemen. Seit den 60ern werden überhaupt keine Mauern eingerissen, erst recht nicht von ihr, wenn Luna von "wir" spricht. Diese Spielzeuge haben seit den 60ern über die 80er bis heute Einzug in die Kinderzimmer gefunden und geschlechtertypische Auswirkungen. Bis auf ein paar Barbie- und Rosa-Ü-Eier-Gegner hat sich da bisher auch nichts geändert und es steht ihr auch nicht zu, darüber zu urteilen. Zwischendurch dringen schon gute Ansätze hervor, jedoch überwiegen anmaßende, bevormundene Ratschläge das Video, ebenso in "Was mögen Jungs". 

"Ein Produkt unserer Umwelt..." 
Richtig, eigentlich nichts neues und auch völlig normal.

"Man kann mir einfach nicht erzählen, dass das nicht irgendwas in den Köpfen von kleinen Mädchen verursacht." 
Es gibt da dieses bekannte Bild, das den Vergleich von Barbie und He-Man sehr gut verdeutlicht.


He-Man (und She-Ra) war in den 80ern DAS Spielzeug unter Jungs und ganz wenigen Mädels. Ich kenne keinen Jungen, der sich ernsthaft darüber Gedanken gemacht hat, so wie He-Man auszusehen oder dies ggf. durch Training zu bewerkstelligen und sich totzutrainieren. In erster Linie ist es wichtig, sich von dieser Spielzeugwelt zu distanzieren, zu differenzieren, wer man selbst ist und sein kann und was man möglicherweise in das Spielzeug hineininterpretiert. Das fehlt der Jugend heutzutage. Wer sich davon nicht distanzieren kann und Spielzeuge/Computerspiele dafür verantwortlich macht, hat wohl eher Probleme in der Erziehung bzw. mit der Fähigkeit zu reflektieren, als dass das Spielzeug Schuld daran hat. Ebenso haben Studien schon lange mehrfach belegt, dass es keinen Zusammenhang zwischen Sexismus und Spielzeugen/Computerspielen gibt (Artikel "Anita Sarkeesian", unten).

"Märchen machen was mit den Köpfen... das ist einfach so!" 
Anita Sarkeesian hatte beispielsweise schon mehrfach versucht, Computerspielen Sexismus zu unterstellen. Wenn das "einfach so ist", wären Belege dafür sehr gern gesehen. Denn wie einst behauptet, konnte kein Zusammenhang von Sexismus und Videospielen hergestellt werden, Anita Sarkeesian und einige andere Feministen hatten das mehrfach - vergeblich - behauptet. Taddl und Ardy können über das "Gamergate" sicher einiges sagen. Und letztlich wurde das die Harmlosigkeit dessen auch sehr schön in einem Video der Factual Feminists erklärt.


"Du musst schön aussehen, weil schöne Menschen erfolgreich sind. Finde einen Mann, der dich rettet und beschützt..." 
Das ist ihre Interpretation von Märchen. Diese Märchen exisitieren bereits teilweise viele Jahrzehnte oder schon Jahrhunderte. Jetzt möchte man dem ganzen einen ganz fiesen Stempel geben, der unsere Jugend zu Sexisten macht? Nicht, dass es dafür auch nur irgendwelche Belege gäbe...

"Erster Boyfriend... wurde mir vermittelt, dass ich für ihn weiblich sein soll."
Von wem wurde ihr das vermittelt? Von ihm? Anderen? Leider wurde auch hier versäumt, Licht ins Dunkle zu bringen.

"Orgasmus vortäuschen... Bedürfnisse der Frauen im Hintergrund... Pornos Mann im Vordergrund"
Ein weiterer, nicht gern genannter Grund, warum Frauen einen Orgasmus vortäuschen ist, möglicherweise der Grund in diesem Artikel über Orgasmusprobleme.
In einem Porno, in fast allen Fällen von Männern produziert, werden nun mal, auf den Markt zugeschnitten, die Vorlieben der Kunden befriedigt und das setzt in fast allen Streifen die Frau als "Sexobejekt" voraus. Wie an allen anderen Stellen: Angebot - Nachfrage bzw. umgekehrt. Wer Frauen nicht als solches sehen möchte, sollte sich schlichtweg keine ansehen. Es gibt bereits feministische Pornos, die auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen - ergo: wer eine Veränderung wünscht, muss auch dafür sorgen. Meist dient ein Porno lediglich als Wichsvorlage oder als Anheizer. Wenn Luna hier also einen tieferen Sinn entdecken möchte, würde ich mich um ein Update freuen. Aber den Zusammenhang zwischen Pornos per se und Orgasmen vortäuschen suche ich nach wie vor vergeblich.

"Erfolgreich angesehen wegen seinem Partner, weil an der Seite von..." 
In welchen Bereichen trifft das zu? Auch das wird an dieser Stelle leider nicht ausreichend erläutert, was das Nachvollziehen erschwert. Ich vermute ja eher einen ungünstigen Freundeskreis.

"Wir müssen diese Geschlechterrollen einreissen..."  
Wir müssen gar nichts einreissen. Es steht uns überhaupt nicht zu, anderen vorzuschreiben, wann sie weniger oder mehr Mann oder Frau zu sein haben oder wie weiblich oder männlich wir unsere Kinder erziehen. Jeder darf und soll das selbst entscheiden. Wer damit glücklich ist, wie ein Mann "Mann" ist und eine Frau "Frau", soll auch damit glücklich sein, unabhängig, wie andere das finden. Leben und leben lassen, das sagte sie selbst in einem Video vor etwa 4 Monaten.
Wenn der Markt Wundertüten oder Ü-Eier für Mädchen herstellt und diese erfolgreich verkauft, soll der Markt sie auch weiterverkaufen. Der Konsument kann jederzeit frei entscheiden. Welches legitime Argument gibt es denn, dies zu unterbinden? Bisher konnte dies keiner ausreichend begründen. Schade.

In den dann folgenden Sätzen bestätigt Luna letztendlich selbst, dass es in ihrer Hand liegt. Sie kann alles erreichen und machen, was sie möchte. Aber dazu hat es dann fast 18 Minuten gebraucht. Wie man es oft beobachten kann, verschreiben sich auffällig viele irgendwo-Mitte-20iger-Hipster-privilegierten-Kids einer Agenda, die sie nicht hinterfragen, nicht in Frage stellen oder generell wohl kaum Fragen stellen. Dazu gehört das nachplappern von Standard-Phrasen, das "kreative" Ausleben auf Instagram und auf Twitter. Mit Fakten (Fakten sind bei Feministen ohnehin gar nicht so gern gesehen) konfrontiert, sehen sich diese dann meist nur noch mehr in ihrer Sache bestätigt.

Sonntag, 11. September 2016

Brüderle - Reloaded



Einen alten Eintrag über Rainer Brüderle habe ich gelöscht, da ich die Debatte für sinnlos hielt und der Fall eh meist nur medial Beachtung fand, keiner sprach darüber - was mir zeigte, dass es eigentlich nicht relevant war.
"Eigentlich" deshalb, weil der Fall gut zeigte, wie Scheindebatten geführt werden. Und das wiederholt sich heute in den Feminismusdebatten wieder und wieder.

Rainer Brüderle hat Laura Himmelreich in einem privaten Gespräch auf ihre Fähigkeit, ein Dirndl auszufüllen, hingewiesen. Dies war erstmal ein Jahr lang kein Thema, sie trafen sich weiterhin zu Gesprächen. Hätte sie sich ernsthaft vom Dirndl-Kompliment belästigt gefühlt, hätte sie das doch eigentlich gleich ansprechen sollen/müssen. Hat sie aber nicht. Zudem ist es fraglich, ob das dann der Definition der Machtgefälle entspricht. Anyway, das hätte gleich geklärt werden können. Erfunden wurde ein Hashtag, wofür es dann auch gleich eine Auszeichnung dazu gab.
Nach besagtem Jahr, wurde Himmelreich per Twitter gefragt, warum man so lange damit gewartet hat:



Also ging es gar nicht um einen sexistischen Kommentar, sondern nur um das "neue Gesicht der FDP"? Sie polarisiert eben (gerne), das sagt ihr aktueller Chef Tom Littlewood (VICE ist bekannt dafür) über Himmelreich. 
Bei Markus Lanz antwortete Andreas Petzold auf die Frage, warum Stern in diesem Fall mit Doppelmoral berichtet. Der Stern berichtet ja sehr gerne auch mit sexualisiertem Cover - sex sells. Markus Lanz sprach Andreas Petzold darauf an, warum es so viele Cover mit nackten Menschen gibt. Andreas Petzold weichte jedoch ständig aus... siehe: 



Ein Google-Klick offenbart dann unter anderem das hier:


Aber noch nicht genug der fragwürdigen Berichterstattung unter Herrn Petzold. Bei Markus Lanz entschuldigte sich Petzold dann auch, dass der Titel des Online-Artikel "Der spitze Kandidat" etwas zu übertrieben war. Dies hätte man aber, wie gesagt, geändert. Ein aktueller Blick auf Stern-Online verrät folgendes:


...richtig: nichts ist passiert. 


Dabei hat Frau Himmelreich schon zuvor über Ilse Aigner berichtet und den Artikel wie folgt betitelt:



Aktuell ist Himmelreich Chefredakteurin bei besagter VICE. 

Freitag, 9. September 2016

Würde das ein Mann machen, dann...





...würde man das Mansplaining nennen. 

Das geschilderte Gesprächsverhalten ist eine Methode, im höflichen Diskurs Macht auszuüben – die gleiche Macht, mit der auch im unhöflichen Diskurs und durch Akte körperlicher Einschüchterung und Gewalt Frauen zum Schweigen gebracht, ausgelöscht, vernichtet werden – als Gleichwertige, als Partizipierende, als Menschen mit Rechten und viel zu oft schlicht als Lebende.“
– Rebecca Solnit


In diesem Video unterbrechen die Damen Milo Yiannopoulos mehrmals. 



Was ich aber sehr viel interessanter fand, war eine Stelle in der Wikipedia-Definition des Wortes "Mansplaining": 

Sie selbst habe Vorbehalte gegen das Wort und verwende es kaum, weil es ihrer Meinung nach nahelege, dass es sich um ein generelles „männliches Fehlverhalten handle, wo doch in Wirklichkeit nur manche Männer so handelten. Solnit ist durchaus „der Ansicht, dass auch Frauen anderen manchmal auf herablassende Weise Dinge erklären, nicht zuletzt Männern.“ Doch sage dies „nichts über das Machtgefälle..."

In den meisten Fällen, ob Mann oder Frau, ist es einfach respektlos und unhöflich, andere zu unterbrechen oder Dinge zu schildern, als wäre das Gegenüber schwer von Begriff (auch wenn das manchmal wahr ist oder es den Anschein erweckt). Punkt.

Edit (13.09.2016):
Hier ein Video über die Sendung von "Hart aber fair", in der Feministin und Aufschreierin Anne Wizorek sich ebenfalls dieser Technik bedient. Der YouTuber zählt ganze 22 Unterbrechungen seitens Wizorek (mehr dazu im Video).


Dienstag, 6. September 2016

Viola ist jetzt Intersectional Feministin






"Ich bin Feministin."

2:15 "Ich bin Intersectional Feministin..." 
Intersectional Feminism gibt es nicht erst seit 1989 (Kimberly Crenshaw), sondern gab es schon 100 Jahre zuvor, hier ist 1851 die afroamerikanische Frauenrechtlerin Sojourner Truth zu nennen. Nach wie vor ist der Feminismus eine Agenda für Frauen, nicht für Männer. Und auch der Intersectional Feminism ist nicht Männer-inkludierend. Das Problem im Intersectional Feminism ist offensichtlich und auch selbsterklärend:
Wenn ein -ismus seinen Dienst getan hat, schafft er sich nicht selbst ab. Stattdessen wird er einfach umdefiniert und um weitere Bereiche erweitert. Deshalb auch die Dritte Welle des Feminismus. Jetzt werden Hautfarben, körperliche Einschränkungen, Alter und weitere Kategorien miteinbezogen. Eine wild zusammengeschusterte Agenda, in der jeder macht, was er will. Die eine Feministin will Feminismus nur für Frauen, die andere möchte Feminismus auch für Männer. Aber ganz nebenbei: es ist unmöglich, sich aller Probleme unterschiedlicher Herkunft angemessen anzunehmen. Denn wer kann von sich behaupten, sich so gut mit Rassismus, Beschneidung der Frau, häuslicher Gewalt, Diskriminierung aufgrund körperlicher Einschränkung oder Armut auszukennen? Du? Ich unterstelle dir das von Feministen oft zitierte White Privilege, welches dir erlaubt, weit weg von diesen Problemen zu leben.
Denn "To speak for the oppressed, you have to be oppressed!"  

3:02 Naher Osten, kleine Mädchen
Richtig, im Nahen und Mittleren Osten und umliegenden Ländern gibt es die Zwangsheirat mit Minderjährigen. Das muss sich ändern. Aber Todesfolge? Leider konnte ich nichts darüber googlen. Quelle? Belege? Bis dahin bleibt es eine Behauptung...
Aber was konkret tust du für die Befreiung der Frauen im Nahen Osten oder weltweit?

3:23 Überraschungsei
Ganz einfach: weil es eine Nachfrage gibt. Bevor so ein Produkt auf den Markt kommt, wird es getestet. Verlaufen die Studien positiv für die Hersteller, werden sie eben auf den Markt gebracht. Eigentlich ziemlich simple. Angebot - Nachfrage.
Richtig, weil dieser "Überall-Feminismus" sucht und findet letztendlich in allen Bereichen etwas Anstößiges, deswegen ist er überall.

3:46 ...in anderen Ländern viel schlimmere Korruption
Erstens steht Korruption in keinem Verhältnis zu Feminismus und dessen selbstgemachte Probleme. Korruption stellt meines Erachtens ein sehr viel ernsteres Problem in unserer Welt dar.
Zweitens ist das Whataboutism, was du betreibst: "Aber die anderen Ländern..." 

4:24 Wieso fühlen sich Männer angegriffen?
Weil diese zusammengebastelte Idee, die sich Feminismus nennt, einfach nervt. Es wird von Unterdrückung, Unterbezahlung oder nicht vorhandener Gleichberechtigung gesprochen, jedoch fehlt es an allen Ecken und Enden an logischen und nachvollziehbaren Belegen. Stattdessen gestehen sich Frauen eine oftmals vorhandene Überprivilegierung nicht ein, sondern fordern noch mehr Rechte (welche sie ohnehin schon haben).

4:35 Feminismus ist einfach sinnvoll?
Nun ja, wie gesagt... eben nicht.

5:00 "Geschlechterrollen machen null Sinn..."
Bedenke, dass du ohne diese Geschlechterrollen nicht auf Welt wärst.

5:15 "Vor ein paar Hundert Jahren haben Männer Gewänder getragen..." 
Wann genau? "Vor ein paar" kann 200 Jahre oder 500 Jahre bedeuten. Aber soll das jetzt etwa gut sein? Zu dieser Zeit gab es weitaus weniger Frauenrechte. Trotz Gewänder. Du verwechselst Modetrends/Schönheitsideale mit gesellschaftlichen Strukturen.
Richtig, Feminismus ist ein Konstrukt. Und ja, das, was du sagst, macht überhaupt keinen Sinn.

5:38 Bis jeder Mensch gleich behandelt wird...
Diskriminierungen finden immer statt. Es wird bspw. weiter unterdrückt, solange der Eine mehr hat oder kann als der Andere. Funktioniert ja auch schon seit dem es uns gibt. Und du denkst ernsthaft, dass dein "Intersectional Feminism" das Problem lösen wird? Na dann, viel Erfolg.

6:09 Ein Poll auf Twitter sagt erstmal gar nichts aus.

6:23 Humanist VS Feminist
Hallelujah, ich weiss ehrlich gesagt nicht, was bis jetzt eigentlich dein größter Schnitzer ist. Aber der hier ist echt mega schlecht. Humanismus ist nicht das selbe wie Feminismus!

6:35 Die erste Bewegung, die sich so weit verbreitet hat? Das halte ich stark für ein Gerücht. Der Humanismus war z.B. früher da als der Feminismus.

7:42 Es heißt AUSEINANDERZUSETZEN!

8:20 Kommentare sind unterdrückend? Ein Kommentar unterdrückt nicht.

8:36 Bevormunde die Leute nicht, deine sinnlose Agenda zu recherchieren. Du hingegen könntest dich mit neutralen und authentischen Fakten auseinandersetzen. Das WWW ist voll davon.

9:07 "...mit ein paar Klicks mehr rausbekommen, als ich sagen kann." - Richtig, ich würde überall sonst mehr Sinn und Logik finden als in deinem Video. Und auf das nächste Video bin ich schon mega gespannt.

9:27 Sich selbst zensieren? Man zensiert sich nicht selbst. Man WIRD zensiert.



Hier eine kleine Nachhilfestunde: 



Warum "keine Ismen"?



Ferris Bueller sagte in "Ferris macht blau" treffend (siehe Head-Banner): 
"Ismen sind meiner Meinung nach nicht gut. Ein Mensch sollte nicht an einen Ismus glauben, er sollte an sich selbst glauben."

Desweiteren erklärte Prof. Ulrich Kutschera in einem Radiointerview: 
"Sogenannte Ismen, wie Feminismus, Marxismus, Stalinismus, Nationalsozialismus, Katholizismus, usw. sind Ideologien oder Weltanschauungen, die nicht aus soliden, überprüfbaren Naturbeobachtungen ableitbar sind. Es ist ein Gedankenkonstrukt, das in den allermeisten Fällen den empirischen Fakten widersprechen! Hier wird nicht ergebnisoffen oder neutral geforscht." 


Talisa, Christina und das Body Shaming





Originalvideo




Body shaming is defined as inappropriate negative statements and attitutes toward another person's weight or size. It can also reach into the discrimination against individuals who may be overweight. (Quelle: www.bodyshaming.org)

bzw. 

„Lookism ist die Annahme, dass das Aussehen ein Indikator für den Wert einer Person ist. Sie bezieht sich auf die gesellschaftliche Konstruktion einer Schönheits- oder Attraktivitätsnorm und die Unterdrückung durch Stereotypen und Verallgemeinerungen über Menschen, die diesen Normen entsprechen und über diejenigen, die ihnen nicht entsprechen.“ 
(Quelle: Wikipedia)




"H&M-Plakaten zeigt immer nur einen bestimmten Typen, die vorgegebenen Maßen entsprechen..."
In diesem Video, wie auch in den Katalogen, zeigt H&M unterschiedliche Menschen und auch empfinde ich die Darsteller nicht als sonderlich über-modelig, sondern eigentlich eher normal, vielleicht trifft es "urban, hip" ganz gut. Aber nicht wie das Standard-Model, wenn man das so überhaupt sagen kann. 




"...perfekte Instagram-Bodies"
Instagram ist in erster Linie ein Fotoalbum. Eine Selbstdarstellungsplattform. Es gibt die einen, die ihr Privatleben darstellen - das, was so täglich passiert. Und dann gibt es die, die das, was sie da posten, inszenieren, eine inszenierte Realität. Wer das nicht auseinanderhalten kann, möchte das meines Erachtens vielleicht auch nicht oder kann das nicht.  

"Ich trau mich nicht mehr zu zeigen, weil ich nicht ausseh, wie ein Instagram-Model... ...und denken, jeder muss so aussehen - dann haben wir wirklich ein Problem!" 
Richtig, das ist ein Problem. Aber das haben dann nicht "wir", sondern das ist das Problem des einzelnen. 

"Es ist tatsächlich bewiesen, dass wenn man eine Zeitschrift aufschlägt und man sieht irgendwie 10 Sekunden nur diese Models, dann fühlt man sich automatisch schlecht. Also ich weiss jetzt nicht, wo ich das gelesen hab, in der 'Psychologie Heute' oder so... ich kanns jetzt nicht mehr 100% belegen, aber es ist einfach eine Tatsache..." 
Leider hat Christina es versäumt, hierzu auch eine Quelle für ihre Behauptung mitzuliefern. Ich konnte auch leider kein auch nur ähnliches Ergebnis ergooglen. Insofern bleibt es bei einer Behauptung, nicht bei einer Tatsache. 

"Frauen wird vorgegeben, wie man auszusehen hat, welchen Körper man zu haben hat, was man anzuziehen hat, um geliebt zu werden..."  
Von wem wird das vorgegeben? Gibt es dazu Artikel, Grafiken, Statistiken oder Zitate? Siehe unten "Pistole". 

"Auf der einen Seite findet man Diäten und auf der nächsten Seite dann "Liebe dich selbst"-Artikel, das ist eine Doppelmoral..." 
Das ist keine Doppelmoral. Es gibt unterschiedliche Interessen unter Lesern/Leserinnen. Nicht alle interessieren sich für Diäten und nicht alle "Liebe dich selbst"-Artikel gleich. In keiner Zeile steht dort: "Du MUSST dich verändern!"  

"Weil die Leute Kohle damit scheffeln..." 
Selbstverständlich wird Kohle gescheffelt. Jedes Magazin eines Verlages wie Burda oder Condé Nast handelt wirtschaftlich, hier sollen Magazine verkauft werden. Und ja, Magazine bewerben Produkte, um das Magazin zu finanzieren, ebenso aber auch, um Umsatz zu generieren - ist aber Grundlage und somit nichts neues. Den Verlagen jedoch zu unterstellen, sie würden die Lesern/Leserinnen gezielt so verunsichern, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um extrem viel "Kohle zu scheffeln", ist auch hier erstmal nur Behauptung. Gibt es dafür Belege? Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dies nicht der Fall ist, ich habe als Grafiker in einem Verlag gearbeitet. 

"...ich möchte nicht sagen: 'Ich hatte halt Follower... statt ne Message!'." 
Manche Instagram-User posten gezielt, um Follower zu erreichen. Das ist deren Ziel und völlig legitim. Mir persönlich ist eine Follower-Zahl egal, ich wünsche mir lieber Follower, die die selbe Leidenschaft teilen oder sich schlicht von den Fotos unterhalten lassen.  

"Schönheit ist vergänglich."
Richtig. Aber das hindert manche eben nicht, genau diese Zeit, in der sich die Schönheit noch in ihrer Blütezeit befindet, auszukosten. Jeder betreibt dies auf eigene Weise. Finde ich auch völlig legitim. Für die Konsequenzen ist schließlich jeder selbst verantwortlich. 

"Altern wird komplett tabuisiert." 
Wird es überhaupt nicht. Ich fand ziemlich schnell diesen lesenswerten, kurzen, Artikel, welcher zeigt, dass dies vielleicht nicht so rege thematisiert wird, jedoch nicht tabuisiert wird. Mich würde aber der Altersdurchschnitt eurer Zuschauer interessieren, den kann man leider nicht herauslesen. Dies hätte man gut einfügen können, um diese Aussage zu stützen. Ich stelle mir vor, dass eure Zuschauer noch so jung sind, dass das Thema Alter noch eher in den hinteren Rängen steht ("Demografie" unter Analytics-Funktion). Bei Zuschauern über 25 ist es schon eher nachzuvollziehen, dass vor allem Frauen, Bedenken vor der großen 30 haben. Ebenso kenne ich aber auch Frauen, die das überhaupt nicht tangiert. 

"...glaubt einfach an euch." 
Gerade Menschen, die Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl haben, werden größere Schwierigkeiten haben, "einfach an sich zu glauben" und wie unten erwähnt wird, herrschen unter viele Jugendlichen in der Pubertät und jungen Heranwachsenden solche Selbstwertstörungen. Ich befand mich in einer Beziehung mit einer Frau, die unter Essstörungen litt (/leidet). Hier habe ich diese Störungen aus erster Hand erlebt. 

"...wenn mehr Frauen, die was zu sagen haben, die Message vor ihr Äußeres stellen... Nicht wie die, die einfach diese Fake Message in den zentralen Punkt rücken.". 
Dürfen Instagrammer nun leben und damit posten, wie und was sie wollen oder nicht (Talisa: "Leben und leben lassen!")? Vielleicht haben diese Leute keine explizite Message, sondern einfach nur ein extrem gesteigertes Mitteilungs- und Aufmerksamkeitsbedürfnis? Mich persönlich nerven wahnsinnig viele Instagrammer, aber sollte mich das in irgendeinerweise tangieren? Nö.

"Ihr müsst euch denken: "Nein, ich fühle mich nicht schlecht, weil ich nicht aussehe wie... Ich bin ein schöner Mensch, der es wert ist geliebt zu werden." - ein sehr weit verbreiteter Trugschluss. Die Leute MÜSSEN das denken? Und ist das dann super easy? Zudem liegt Schönheit ja bekanntlich immer im Auge des Betrachters. Den Leuten zu suggerieren, alle Menschen, egal welche Figur sie hätten, wären schön ist schlichtweg nur eine subjektive Aussage. Keine faktische. Und ob ein Mensch es wert ist geliebt zu werden, entscheidet letztendlich der Liebende. 


Schönheitsideale 
Die Meinungen darüber mögen auseinandergehen, dennoch finden sich in jeder Epoche vorherrschende Schönheitsideale.

Das alte Ägypten – Das Streben nach Vollkommenheit

Das alte Griechenland – Das athletische Männerbild

Die Römer – Badehäuser als Wellness-Tempel

Das Mittelalter – Verbannung des menschlichen Körpers in die Welt des Bösen

Von der Klassik bis zum Barock – Der Körper als Gegenstand der Macht

Das 19.Jahrhundert – Pragmatismus der Körperlichkeit

Das 20.Jahrhundert – Der Beginn der modernen Schönheitsideale

In all diesen Epochen haben sich Menschen den jeweiligen Idealen dementsprechend optimiert. 


Wie die Grafik zeigt, fühlen sich Männer von ihren medialen Vorbildern weniger eingeschüchtert als Frauen dies tun. Doch auch auf Männer haben die Medien einen großen Einfluss.

Selbstwert 
"Kinder und Jugendliche in der Pubertät sind selten stark und selbstbewusst, sondern in der Regel durch viele Faktoren und Fragen, wie z.B."Wie will ich sein?" verunsichert. Somit sind sie ein leichtes Opfer für die Bilder, die in den Medien erzeugt werden und noch mehr für die (zu kaufenden) Lösungen und Strategien, die gleich mit angeboten werden. Die Kosmetik-, Mode,- Diät,- und Fitnessindustrie zielen immer stärker auf eine jugendliche Zielgruppe. In den USA gibt es schon Fitnesskurse mit 10-jährigen Anleiter/innen mit Sixpack für eine gleichaltrige Zielgruppe."
(Quelle: http://www.dick-und-duenn-berlin.de/index.php?id=138)

"Ein 'Chor von Stimmen' beeinflusst unser Identitätsgefühl, sagt der Sozialpsychologe Kenneth Gergen. Wie es scheint, ist dieser Chor für Frauen noch vielstimmiger als für Männer. Die Folge: Frausein ist heute schwieriger als Mannsein.
Wie entsteht Identität? Diese Frage ist in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgekommen und wurde vom Soziologen David Riesman beantwortet. Er geht davon aus, dass Identität in verschiedenen Zeiten ganz unterschiedlich konstituiert wird: In Zeiten traditioneller Gebundenheit in verschiedenen Institutionen verinnerlicht der Einzelne die Gesetze und Verhaltensweisen, die ihm vorgeschrieben sind. Sie werden zu ehernen Bestandteilen seiner Person.
In Zeiten, in denen sich die Rollenvorgaben auflösen, gibt es diese festen Formen nicht mehr: Allzu viel wechselt und ist den Moden..."
(Quelle: http://www.psychologie-heute.de/archiv/2003/102003/?type=27072012)

Ist es also nicht ratsamer, junge Menschen dahingehend ernsthaft im Selbstwertgefühl zu stärken? Explizit hier: die Eltern. Ich persönlich habe das Gefühl, dass Eltern zunehmend keinen oder kaum Bezug zur Jugendkultur ihrer Kinder haben. Oft bekomme ich mit, wie Eltern schulterzuckend sagen, sie würden die Dinge, für die sich ihr Kind interessiert, nicht verstehen - sei es Musik, Kleidung, soziales Verhalten oder zwischenmenschliche Beziehungen. Meines Erachtens ist dieser Bezug jedoch notwendig, um entsprechend einzuwirken, wenn man eigene Werte vermitteln möchte. 


Ursachen und Zusammenhänge  
"Kinder und Jugendliche in der Pubertät sind selten stark und selbstbewusst, sondern in der Regel durch viele Faktoren und Fragen, wie z.B."Wie will ich sein?" verunsichert. Somit sind sie ein leichtes Opfer für die Bilder, die in den medien erzeugt werden und noch mehr für die (zu kaufenden) Lösungen und Strategien, die gleich mit angeboten werden. Die Kosmetik-, Mode,- Diät,- und Fitnessindustrie zielen immer stärker auf eine jugendliche Zielgruppe. In den USA gibt es schon Fitnesskurse mit 10-jährigen Anleiterinnen mit Sixpack für eine gleichaltirge Zielgruppe."
(Quelle: http://www.dick-und-duenn-berlin.de/index.php?id=138)

Ein „Chor von Stimmen“ beeinflusst unser Identitätsgefühl, sagt der Sozialpsychologe Kenneth Gergen. Wie es scheint, ist dieser Chor für Frauen noch vielstimmiger als für Männer. Die Folge: Frausein ist heute schwieriger als Mannsein.
Wie entsteht Identität? Diese Frage ist in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgekommen und wurde vom Soziologen David Riesman beantwortet. Er geht davon aus, dass Identität in verschiedenen Zeiten ganz unterschiedlich konstituiert wird: In Zeiten traditioneller Gebundenheit in verschiedenen Institutionen verinnerlicht der Einzelne die Gesetze und Verhaltensweisen, die ihm vorgeschrieben sind. Sie werden zu ehernen Bestandteilen seiner Person.
In Zeiten, in denen sich die Rollenvorgaben auflösen, gibt es diese festen Formen nicht mehr: Allzu viel wechselt und ist den Moden...
(Quelle: http://www.psychologie-heute.de/archiv/2003/102003/?type=27072012)


Zusammenfassend 
Nur Fragen gestellt, aber keine Arbeiten, Theorien oder Studien präsentiert, sondern nur eigene Annahmen und Sichtweisen. 

Wenn jemand denkt, man sehe nicht so wie auf den Plakaten oder Instagram-Bildern aus, dann ist man selbst das Problem und nicht die Werbung oder die Instagram-Models. Wer sich von Idealen anderer Leute nicht distanzieren kann, sollte sich selbst mal unter die Lupe nehmen. Die Lösung ist immer man selbst. Natürlich ist es leicht, andere für das eigene Handeln oder auch Versagen verantwortlich zu machen. Keiner hält dir die Pistole an die Brust und sagt "Kauf dies! Hunger dich runter! Mach andere fertig!", das ist Eigenantrieb. Einflüsse hin oder her. Richtig, wie Christina sagte: "Aber die Frage ist halt immer: Wie gehe ich damit um?" - und das ist meines Erachtens der wichtigste Punkt in diesem Video. 

In 18 Minuten streicht sich Talisa 20mal durchs Haar. Sie sagt selbst, dass sie dies unterbewusst tut - und man könnte das selbstverständlich als Banalität abtun - aber es zeigt schon auch den Widerspruch (Talisa's zitiertes Paradoxum) in dem, was sie selbst predigt. 

Es wurden vielmehr nur Fragen gestellt, keine Antworten gegeben. Man hätte idealerweise wissenschaftliche Arbeiten oder Studien präsentieren können, stattdessen wurden nur eigene Annahmen und Sichtweisen vorgetragen. Beide sagen von sich, verstanden zu haben, wie die Gesellschaft funktioniert (wobei ich das als gewagt finde), dann ist es bedauerlich, dass man dies nicht umsetzt. 

Nun, da ihr ja zwei Videos geplant hattet, hoffe ich für die Zuschauer, dass dieses dann besser vorbereitet wird. 
Lobenswert, dass ihr euch der Sache annimmt, vor allem, wenn man sehr viele Beauty-Videos dreht, jedoch sollte dann auch der Anspruch herrschen, sich dem Thema angemessen anzunehmen. Der Kern der Sache ist meines Erachtens nicht so komplex, als dass man das Thema nicht verständlich ausarbeiten kann. "Ich hoffe, wir haben hiermit soweit die wichtigsten Fragen abgedeckt."? Um welche Fragen hätte es sich denn konkret gehandelt? 



"Und was lernen wir daraus? Die Vorstellung von idealer Schönheit wird es wohl immer geben und sicher wird sie sich im Laufe der Zeit auch immer wieder verändern. Grundsätzlich ist es auch in Ordnung, diesen Idealen bis zu einem gewissen Punkt nachzueifern. Der Einzelne sollte dabei jedoch immer bedenken, dass es sich um unerreichbare Konstrukte handelt, deren Anziehungskraft auf eben diese Unerreichbarkeit zurückzuführen ist." (Quelle: www.wissen.de) 


Donnerstag, 1. September 2016

Nathalie, die Sterbensrate und der Feminismus




Origialvideo




"The number one cause of death of women in the United States, as far as I know, is: men! Here, I have no idea of the statistics, but I experience things everyday which are quite scary and I mean, who knows, maybe the statistic is even worse over here, okay?" 

Nach dem Satz hab ich das Video weggeklickt und eigentlich war es die Arbeit auch nicht wert. Aber vielleicht hat der ein oder andere den Kopf heute noch nicht geschüttelt.

Kleine Nachhilfe: 

• Heart disease: 614,348
• Cancer: 591,699
• Chronic lower respiratory diseases: 147,101
• Accidents (unintentional injuries): 136,053
• Stroke (cerebrovascular diseases): 133,103
• Alzheimer's disease: 93,541
• Diabetes: 76,488
• Influenza and pneumonia: 55,227
• Nephritis, nephrotic syndrome, and nephrosis: 48,146
• Intentional self-harm (suicide): 42,773
(Data are for 2014, http://www.cdc.gov/nchs/fastats/leading-causes-of-death.htm